Bucht

Modell Berlin

Bucht ist eine Arbeit über Freiraum und städtischen Wandel. »Wer hier wohnt, kann alles haben«, heißt es auf der Website eines Immobilienkonzerns über die Rummelsburger Bucht in Berlin. Hier verdichten sich aktuell zeitlich und räumlich Phänomene städtischer Veränderungsprozesse.

Das ehemalige Industriegebiet entwickelte sich in den letzten Jahren immer stärker zum begehrten Ausflugsziel und exklusiven Wohnort in bester Lage – mitten in der Stadt. Gleichzeitig siedelten sich zu Wasser und auf dem Land verschiedene Gruppen an, die hier in Booten und Zelten ein Zuhause fanden oder Gebäude und Freiflächen als Raum für Projekte eroberten. Wie viele Orte Berlins ist auch die Rummelsburger Bucht einem spürbaren Privatisierungsdruck ausgesetzt. Flächen wurden verkauft und bebaut, Freiräume schwinden.

Bucht erzählt von Menschen und vielfältigen Lebensweisen, die derzeit (noch) den städtischen Raum beleben. Bucht wird gezeigt im Rahmen der Ausstellung Modell Berlin und ist zudem Teil des »EMOP European Month of Photography.

Modell Berlin

Modell Berlin ist ein künstlerisches Forschungsprojekt das, anlässlich von 100 Jahre Groß-Berlin, das kulturelle Schaffen der Stadt abbildet und untersucht. Zentral sind die Themen Arbeit und Gesellschaft, Kunst aller Genres, Debatte und Streitkultur, Verflechtung von Kultur und Politik, Wohnen und Sexualität, Konsumverhalten, Architektur, verlorene und erneut zu gewinnende Freiräume. 

Beteiligt sind unter anderem die Berlinische Galerie, die Kulturstiftung der Evangelischen Kirche, die Universität der Künste, das musuku – Museum der Subkulturen, das Institut für Sexualwissenschaft der Charité, die Zeitschriften Flaneur Magazine und Die Epilog, die Verlage Das Kulturelle Gedächtnis und Matthes & Seitz und das Walter Benjamin Archiv der Akademie der Künste.

Fotografin und Kooperationspartner

↣ Lena Maria Loose

hat mit der Arbeit »Bucht« 2019 ihr Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie abgeschlossen. Sie hat die Serie seitdem fortgeführt und begleitet damit auch den Wandel in der Rummelsburger Bucht.

EMOP

ist Deutschlands größtes Fotofestival und findet alle zwei Jahre statt. Einen Monat lang wird in über 100 Ausstellungen an ganz unterschiedlichen Orten die ganze Bandbreite historischer und zeitgenössischer Fotografie gezeigt.

Modell Berlin

stellt 100 Jahre nach der Gründung Groß-Berlins Autoren, Künstlern, Wissenschaftlern und Kritikern die Frage, wie wir heute in der Hauptstadt leben: Wie kommen wir in ihr zurecht, wie kommt die Stadt mit uns zurecht?