Berlin Wonderland
Wild Years Revisited 1990–1996
Kurz nach der Wende blühte in der Berliner Mitte die Subkultur. Mit bislang unbekannten Bildern und Stimmen von Protagonistinnen und Protagonisten lässt dieser Band eine fast vergessene Zeit wiederauferstehen und zeigt, wie jene Jahre des Berliner Wunderlands die Stadt zu dem machten, was sie heute ist.
»Niemandsland, Möglichkeitsraum – wer das wilde Berlin nach dem Mauerfall verstehen will, braucht diesen einmaligen Bildband voller Entdeckungen.«
Felix Denk, Autor von »Klang der Familie«
»Von dem Moment an, wo die Grenze offen war, kamen hier Leute zusammen, die ein ähnlicher Geist verband. Dabei war es egal, wo man herkam, die Leute kamen nicht nur aus dem Osten oder dem Westen, sondern aus der ganzen Welt.«
Inés Burdow
»Wir waren in einem Möglichkeitsland, in dem Träume wahr werden konnten. Jeder Tag war ein neues Abenteuer. Wir waren beseelt davon, gemeinsam Neues zu schaffen. Wir haben uns angeregt, inspiriert und herausgefordert. Für einen kurzen, kostbaren Moment galten andere Regeln.«
Jochen Sandig
»Es gibt dieses Zitat, in dem es, glaube ich, eigentlich um den Spanischen Bürgerkrieg geht, dass jeder, der der Hoffnung ins Gesicht geschaut hat, es niemals wird vergessen können. Er wird überall auf der Welt Spuren davon suchen, bis zu seinem Tod. Genauso ist es mit dem Gefühl, das ich damals hatte. Es ändert einen grundsätzlich, es ändert, wie man denkt, es ändert, wie man die Welt sieht. Das hat es gemeinsam mit großer Kunst. Wenn du große Kunst erlebst, wird dein Leben nie wieder so sein wie zuvor. Und so war diese Zeit. Es gab kein Zurück zum Alltag. Es war wie ein LSD-Trip, der dein Bewusstsein auf den Kopf stellt.«
Brad Hwang
Fotografen

↣ Ben de Biel
zog 1990 nach Berlin. Er war Mitbegründer der Diskothek »Ständige Vertretung« im »Tacheles«, Mitglied der Experimental-Electro-Band »Elektronauten« und IM Eimer-Kollektivist. 1998 gründete er den Club »Maria am Ostbahnhof«. Er lebt und arbeitet als freier Fotograf in Berlin und der Uckermark.

↣ Hendrik Rauch
kam 1990 nach Berlin, wo er 1992 seine Ausbildung zum Fotografen beim Lette-Verein abschloss. Er fotografierte für die Stadtteilzeitung »scheinschlag«, und war Mitbegründer des zff – Zentrum für Fotografie. Seit 1999 arbeitet er zudem als Bildredakteur – zunächst bei der Berliner Zeitung, später beim Handelsblatt, dessen Fotoredaktion er bis Juni 2011 leitete. Seit 2011 führt er die Fotoredaktion des Wirtschaftsmagazins »enorm« und fotografiert wieder intensiv.

↣ Philipp von Recklinghausen
kam 1989 nach West-Berlin und absolvierte bis 1991 eine Ausbildung zum Fotografen beim Lette-Verein. Er fotografierte für die Stadtteilzeitung »scheinschlag« und war 1993 als einziger Fotograf in Srebrenica und erhielt für seine Bilder mehrere Auszeichnungen. Von 1993 bis 1995 war er Mitglied der Agentur »Ostkreuz« und danach Mitbegründer von lux fotografen. Er lebt und arbeitet als freiberuflicher Fotograf in Berlin.

↣ Stefan Schilling
lernte 1990 das »Tacheles« kennen und zog 1991 von Dresden nach Berlin. Im Kunsthaus »Tacheles« setzte der Autodidakt seine künstlerischen Tätigkeiten fort und war u.a. Initiator der »Malaktionsgruppe Tacheles«, die zahlreiche Aktionen und Ausstellungen in Berlin und außerhalb realisierte. Er zeichnet, malt, druckt, filmt und fotografiert noch heute in Berlin und arbeitet zudem als Dozent für grafische Computerprogramme.

↣ Hilmar Schmundt
wollte ursprünglich Fotograf werden und begann seine Karriere 1991 von einem besetzten Haus in Berlin aus. Eigentlich hatte er einen guten Start, als er beim Bungeespringen ein Selbstporträt mit einer Kamera machte, die er am Ende einer langen Plexiglasstange in der Hand hielt. Bei nachfolgenden Zeitungsaufträgen bekam er bald zu hören: »Konzentrier du dich lieber aufs Schreiben, wir schicken einen Fotografen mit.« Heute arbeitet er als Journalist und Autor.

↣ Andreas Trogisch
wurde 1959 in Riesa geboren. Er begann 1982 zu fotografieren und nahm 1984 das Studium an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin-Schöneweide auf, das er 1989 als Grafikdesigner abschloss. Er war 1989 Mitbegründer des Grafikbüros »grappa«, das sich 2001 in »blotto Design« umbenannte und seit 2014 unter dem Namen »troppo« fortbesteht. 2010/11 veröffentlichte er die Fotobuchserie »Desiderata« bei Peperoni Books. Er lebt und arbeitet als Grafikdesigner und Fotograf in Berlin.

arbeitete als Elektromonteur auf Großbaustellen der DDR und von 1978 bis 1987 in einem Institut in Marzahn. Seit 1984 nahm er am Fotozirkel des Kreiskulturhauses Prater im Prenzlauer Berg teil und war von 1988 bis in die Wendezeit als freier Filmfotograf für das Fernsehen der DDR tätig. Seit der Wende arbeitet er als freier Fotograf für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften und hat seine Arbeiten in verschiedenen Büchern veröffentlicht.
























